Hunde, Menschen und andere Tiere, ob im Wasser oder auf dem Land, sind beliebte Wirtstiere mehrerer Wurmarten. Es gibt zahlreiche Arten dieser Parasiten. Einige sind vom Tier auf den Menschen oder umgekehrt übertragbar. Jeder kann sich mit diesen Parasiten infizieren.
Es geht in dieser Information nicht um Wurmarten, Symptome, Medikamente im Detail, das ist alles ausreichend in verschiedenen Medien dokumentiert. Ich möchte aufzeigen, warum eine regelmäßige Entwurmung stattfinden sollte, welche Alternativen Sinn machen oder eben nicht. Die meisten denken Wurm vorne rein und hinten wieder raus. Leider ist dem anders. Um ein Wurm zu werden, wandert die Larve durch den gesamten Körper.
Wie oft ist eine Wurmkur notwendig? Ist eine Wurmkur überhaupt sinnvoll? Sind Alternativen zur tierärztlichen Wurmtablette ausreichend? Legen wir los:
Ein Wurmbefall kann jeden treffen. Die Parasiten können Durchfall, Erbrechen, schlechte Nährstoffaufnahme, Verhaltensveränderungen, Wachstumsstörungen, Blutarmut, stumpfes Fell, dicker Bauch, Verstopfung, Appetit-, Gewichtsverlust, Atemnot oder Epilepsie auslösen und bis zum Tod führen. Würmer bringen das System Körper ziemlich durcheinander.
Schauen wir uns den Lebenszyklus eines Wurms an:
Jede Wurm-Art hat einen eigenen Lebenszyklus und eigene Überlebensstrategie. Der Wurm/das Wurmei gelangen auf verschiedenen Wegen in den Magen-Darm-Trakt ihrer Wirte und wandern zunächst durch
verschiedene Organe, um zum erwachsenen Wurm zu werden. Der, dann im Darm befruchtete, infektiöse Eier abgibt, die mit dem Kot in der Umwelt landen. So befinden sich die Parasiten nicht nur im
Magen-Darm-Trakt, sondern auch in anderen Organen, wie auch an die Namensgebung des Lungen-, Herz-, Augenwurms oder des Leberegels hinweist. Auch im Gehirn können sie sich einnisten und sind dort
schwer zu behandeln. Aber nicht nur diese Wurmarten befinden sich in den Organen. Jede Larve durchwandert den Wirtskörper!
Die Infektion mit Würmern, kann auf verschiedenen Wegen, z.B. über die Nahrung, Wasser, Hundekontakt oder Kontakt mit anderen Tieren oder Kontakt mit verseuchtem Boden stattfinden. Die Infektion muss nicht über das Maul erfolgen, sondern geschieht auch über das Eindringen in die Haut. So kann z.B. der Hakenwurm über die Haut eindringen. Mücken und Fliegen können über einen Stich infizieren.
Gelangt ein Wurmei in den Körper, wandert es in unterschiedlichen Larvenstadien durch den ganzen Körper und reift zum infektiösen Wurm!
Wurmeier und Larven sind sehr robust. Die meisten Auslaufgebiete sind seit Jahren kontaminiert, selbst wenn kein Haufen mehr sichtbar ist – die Wurmeier liegen im Boden. Die hochinfektiösen Spulwurmeier z.B. überleben bis zu 4 Jahre im Boden, sogar Chemikalien können ihnen nichts anhaben. Zysten der Giardien sind bei kühlem Wetter bis zu 3 Monate infektiös, in feuchten Böden bis zu 7 Wochen und unter optimalen Bedingungen mehrere Monate überlebensfähig und immer infektiös. Eine Giardiose kann mehrere Monate Behandlung mit sich bringen. Der Hund darf kein Hundekontakt haben.
Um zu verdeutlichen, warum eine regelmäßige Prophylaxe sinnvoll ist, zeige ich am Lebenszyklus eines Spulwurms. Schon die alten Ägypter kannten diese Infektion.
Übrigens: Wurmeier können auch fliegen, werden so weiter in der Umgebung verteilt und warten dort auf den nächsten Wirt.
Ein Wurm kommt selten allein - wir sprechen hier von einem Wurmei der seine Reise am Tag x begann. Andere an anderen Tagen. Denken wir jetzt an die Entwurmung 4 x im Jahr, können wir ansatzweise die Zyklen unterbrechen. Allerdings nur die des Wurms im Darm. Die nach wandernden Larven, die noch zum Wurm werden, müssen erneut behandelt werden. Wurden Würmer gesichtet, empfiehlt sich nach der ersten Wurmkur 2-3 Wochen später eine erneute, um die Nachschübe noch abzutöten.
Aus diesem Grund geben Tierärzte und gesundheitliche Behörden die Empfehlung, mindestens 4 x im Jahr zu entwurmen. Je nach Risikogruppe kann auch monatlich behandelt werden.
Da eine Aufnahme aus der Umwelt permanent erfolgen kann, ist die engmaschige Prophylaxe der beste Weg, um Infektionen zu vermeiden. Die Mittel sind heute gut untersucht und der Tierarzt wird sicher eine gute Lösung anbieten.
Wenn Hunde oft engen Kontakt zu Artgenossen haben, sollte eine Prophylaxe erfolgen. Wir schützen nicht nur uns, sondern auch Kranke, Alte und Kinder. Wir schützen andere Hunde und unseren eigenen Hund, andere Tiere, wir schützen uns. Kritiker dieser prophylaktischen Wurmkur für den Hund, gibt es. Die Entscheidung für oder gegen eine strategische Entwurmung, liegt letztendlich beim Tierhalter.
Bereits ein Welpe kann mit Würmern zu Welt kommen, wenn der Züchter oder Halter die Mutterhündin nicht regelmäßig entwurmt und das während der Trächtigkeit versäumt.
Sinn von pflanzlichen Wurmmitteln und Test:
Der Kottest: Mit einem Test des Hundekots kann ein Wurmei-Befall nachgewiesen werden. Muss aber nicht! Die Methode ist unsicher. Es muss von mehreren Tagen Kot gesammelt und eingereicht werden und der Zyklus muss genau getroffen werden. Fand in dieser Zeit allerdings keine Ausscheidung statt, gilt der Hund vermeintlich als wurmfrei.
Pflanzliche Mittel: Die Tierwelt frisst bestimmte Pflanzen und vermag sich damit weitestgehend selbst behandeln. Wir wissen allerdings nicht genau, welche Pflanzen es sind. Eine für alle oder doch unterschiedliche Pflanzen? Die Larven selbst sind in ihrer Eihülle gut geschützt und wenn kein chemisches Mittel diese Larven abtöten kann, kann es auch keine Pflanze. Ist ein Wildtier befallen, kann es selbst die Pflanzen aufsuchen, die benötigt werden, um Würmer loszuwerden. Es könnte Pflanzen aufsuchen, die abführend im Darm wirken und extra Durchfall zu Reinigung produzieren, wenn Wurmeier aufgenommen wurden. So wie wir es kennen, wenn unser Darm auf schlechte Nahrung mit Durchfall reagiert. Wir wissen es nicht. Das Wildtier kann frei reagieren, der Hund nicht.
Tipp: Regelmäßig das Wurmmittel wechseln. Jedes Wurmmittel hat andere Dosierungen. Einige Mittel denken nur bestimmte Würmer ab. So sind z.B. Giardien nur in einigen Mitteln abgedeckt. Wer im Urlaub mit kritischen Regionen war, sollte nach Rückkehr an eine prophylaktische Herzwurmkur denken. Der Herzwurm ist weit verbreitet und sehr schwer zu behandeln. Der Tierarzt gibt gerne Auskunft. Um eine Wurmkur nicht zu verpassen, kann man im Impfpass in der Rubrik Sonstiges/Endoparasiten das Mittel und Datum der Gabe vermerken. Dies kann man selbst eintragen oder vom Tierarzt eintragen lassen.
Alternative Anwendungen können im privaten Bereich ihre Berechtigung haben. In dem Fall, wo mehrere Hunde, Tiere oder Risikogruppen im Spiel sind, sollte man an den Schutz der anderen denken und auf Nummer sicher gehen. Denn ist der Wurm sprichwörtlich einmal drin, kann es üble Folgen haben. Die Infektion ist täglich gegeben und man muss heute keine besonderen Orte aufsuchen. Es kann überall passieren.
Die umfangreiche eigene Hygiene, wie Hände waschen, den Hunde regelmäßig entwurmen und die ordnungsgemäße Entsorgung des Kots, helfen dabei, die Infektionen einzudämmen.
Fazit:
Rechtlicher Hinweis: Diese Information ist ein individueller Ratgeber, basierend auf Fachpublikationen und ersetzt keine tierärztliche Beratung und Behandlung.
|
|
|